Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit
I. Marketing:Fähigkeit des Organismus zur selektiven Erhöhung der  Aktivierung. Konstrukt, das die Bereitschaft eines Individuums beschreibt, Reize aus seiner Umwelt wahrzunehmen. Bei Darstellung der A. geht es darum, wie stark das Verhalten überhaupt durch das Reizumfeld als Ganzes gesteuert wird und welche Elemente des Reizfeldes das Verhalten vorwiegend steuern. A. führt zur Reizauswahl, um bei der Reizüberflutung „relevante“ Reize aufzunehmen. Bei einer Reizauswahl werden i.Allg. die starken Reize bevorzugt. Reize, die eine vorübergehende Aktivierung erzeugen, sind: (1) Physisch intensive Reize: Starke Farben, Gerüche, Töne; (2) kognitiv überraschende Reize: Lösen gedankliche Konflikte durch Widersprüche und Überraschungen aus (z.B. lachende Gesichter auf einem Friedhof) und (3) emotionale Reize: Schlüsselreize, die biologisch vorprogrammierte Reaktionen auslösen und die Empfänger weitgehend automatisch erregen (z.B. Kindchenschema). Zusätzlich können Frequenztechniken A. erzeugen, denn je öfter eine Werbung dargeboten wird, desto besser wird sie bemerkt.
- Vgl. auch  Orientierungsreaktion.
II. Steuerrecht:1. Lohnsteuer: Sachzuwendungen von geringem Wert, die als A. gegeben werden, z.B. Blumen oder Pralinen, gehören nicht zum steuerpflichtigen  Arbeitslohn. Die sog. Nichtbeanstandungsgrenze für A. beträgt 40 Euro; bei höheren Zuwendungen muss geprüft werden, ob es sich um eine bloße A. oder um ein steuerpflichtiges Geschenk handelt.
- Vgl. auch  Annehmlichkeit sowie R 73 LStR.
- 2. Umsatzsteuer:  Lieferungen und  sonstige Leistungen eines Unternehmers im Rahmen seines Unternehmens an seine Arbeitnehmer oder deren Angehörige aufgrund des Dienstverhältnisses, für die der Empfänger (Arbeitnehmer) kein bes. berechnetes  Entgelt aufwendet, sofern diese Leistung ohne rechtliche Verpflichtung gewährt wird und nach ihrem Wert im Verhältnis zum Gesamtlohn des Arbeitnehmers nicht ins Gewicht fällt (z.B. Betriebskindergärten, betriebsärztliche Versorgung). A. sind nicht umsatzsteuerbar.
- Nicht der Lohnsteuer unterliegende Leistungen,  Annehmlichkeit oder solche innerhalb lohnsteuerlicher  Freibeträge oder  Freigrenzen sind nichtumsatzsteuerbare A. (Abschn. 12 UStR).

Lexikon der Economics. 2013.

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  • Aufmerksamkeit — Aufmerksamkeit, der durch eigentümliche Gefühle charakterisierte seelische Zustand, der der Apperzeption (s. d.) eines gegebenen Inhaltes vorausgeht und sie begleitet. Wenn äußere Eindrücke durch ihre Stärke, ihre Plötzlichkeit oder sonstige… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Aufmerksamkeit — ↑Attention, ↑Interesse, ↑Konzentration …   Das große Fremdwörterbuch

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  • Aufmerksamkeit — Rücksicht; Vorsicht; Augenmerk; Vigilanz; Achtsamkeit; Achtung; Wachsamkeit; Präsent; Mitbringsel (umgangssprachlich); Geschenk; Gabe; …   Universal-Lexikon

  • Aufmerksamkeit — die Aufmerksamkeit (Mittelstufe) Zustand, in dem man auf etw. achtet Synonyme: Augenmerk, Achtsamkeit (geh.) Beispiele: Alle Studenten haben dem Professor mit Aufmerksamkeit zugehört. Sie hat ihren Kindern immer sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt …   Extremes Deutsch

  • Aufmerksamkeit — Auf·merk·sam·keit die; , en; 1 nur Sg; die Konzentration, das rege Interesse <Aufmerksamkeit für etwas zeigen; jemand / etwas erregt jemandes Aufmerksamkeit>: Die Aufmerksamkeit des Schülers lässt nach 2 meist Sg; ein höfliches,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Aufmerksamkeit — 1. Andacht, Anspannung, Augenmerk, Geistesgegenwart, Interesse, Konzentration, Sammlung, Wachsamkeit; (geh.): Achtsamkeit, Inbrunst; (veraltet): Acht. 2. Entgegenkommen, Freundlichkeit, Gefälligkeit, Höflichkeit, Liebenswürdigkeit, Ritterlichkeit …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Aufmerksamkeit — merken: Das germ. Verb mhd. merken, ahd. merchen, niederl. merken, schwed. märka ist von dem unter ↑ Marke behandelten germ. Substantiv *marka »Zeichen« abgeleitet und bedeutete demnach zunächst »mit einem Zeichen versehen, kenntlich machen«,… …   Das Herkunftswörterbuch

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